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Darstellung eines Pogroms in der Schedelschen Weltchronik 1493. Bayerische Staatsbibliothek.

Schieferbruchverse 1

Ich habe das Gedicht „Mein Schiefervolk“ im Jahr 2022 geschrieben, als ich zum Pestpogrom gegen die Juden Kölns im August 1349 recherchierte. Es gehört zu einem Zyklus, an dem ich damals zu arbeiten begann. Und dann, vor genau einem (jüdischen) Jahr, lasen sich meine Zeilen plötzlich schockierend neu.

Während die Besucher des Nova-Festivals in den anbrechenden Morgen tanzten, überfielen Terroristen nicht nur diesen Friedens-Rave, sondern auch mehrere Ortschaften im Negev, um Verbrechen zu begehen, für deren Grauenhaftigkeit mir die Worte fehlen. Noch immer sind Menschen in ihrer Gewalt, darunter ein Baby.

Noch immer sterben Menschen in dem Krieg, der durch diese Untaten ausgelöst wurde.

Und der Antisemitismus, diese Hydra unter den menschenfeindlichen Ideologien, tobt weiter.

Die Literaturzeitschrift „Sinn und Form“ veröffentlichte die ersten beiden Gedichte des Zyklus „Schieferbruchverse“ in Heft 5/2004.

Hier der Anfang: