Aga

Ein Roman über das Schweigen nach der Shoah, und eine Geschichte darüber, was nötig ist, um es zu überwinden. Auch eine Liebesgeschichte.

Ich nähe mir einen neuen Mantel. Ich muss vorsichtig sein dabei. Das Gewebe ist brüchig und ich habe kein passendes Garn. Ich sitze im verlassenen Dachboden. Die Fenster stehen offen und das Licht, das sie einlassen, flutet den Raum. Die Wörter kommen herbeigeflogen. Scheue Vögel sind sie und trauen sich erst nicht, näher zu kommen. Ich greife tief in meine Träume und hole Brotstücke hervor. Mit heißem Wasser übergossen, wird das ein schöner Matsch. Die Vögel fressen, dann singen sie. Sie singen Lieder aus einem fernen Land. Die fernen Wälder sind darin, die Wüsten und das Meer. Ich nehme die Lieder und sticke sie in den brüchigen Stoff.

Verkauf von Sand und Wolken

jedenfalls keine Reime über Rosen und Ranunkeln,

aber auch nicht bittere Versprechen,

man muss die Worte von den Dingen abmachen, sagt Aga,

die Heldin meines Debütromans, man muss sie abmachen und nachsehen,

was sie tatsächlich bedeuten.

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auf dieser Website zu finden:

Fluchtzustand

Der Fluchtzustand ist ein Menschheitszustand seit jeher, doch jede Generation muss ihn schmerzhaft selbst durchleben, als wäre er einzigartig und neu. 

manchmal verwirren sich Orte

und Träume von Schiffen

Wände, auf die ich sah

und Wege, die ich ging

schieben sich ineinander

zu Seelenlabyrinth

Biologie des Gedichts

Im Edenkobener Künstlerhaus kamen wir  zusammen: fünf spanische und sechs deutsche Dichterinnen und Dichter. Es war eine intensive Woche voller Gespräche und Begegnungen diesseits und jenseits der Wörter und Sprachgrenzen –  dieser Band spiegelt sie wieder in einer Spannbreite unterschiedlicher Schreibweisen und Perspektiven, die sich in den deutschsprachigen Nachdichtungen, Annäherungen und Echos wiederum auf neue Weise entfalten.

" Eine mitreißende Neuentdeckung "