Fluchtzustand
„Die Kölner Autorin Agnieszka Lessmann kann in einem Gedicht leicht und anschaulich vom Meer erzählen, vom Wind, Licht, Sand, der alles zudeckt. Und im nächsten Text von der Verlorenheit des Menschen, der unterwegs ist (…) Da bemerkt man auf einmal, dass sie miteinander sprechen, die Gedichte, die im Band „Fluchtzustand“ versammelt sind. (…) Schon in ihren Hörstücken ist ihre Sprache dicht, intensiv, bildreich – so wie nun auch ihre Gedichte.“
Dorothee Krings, „Rheinische Post“ vom 24.02.2020
„Mithin geht ein tiefer Riss durch Welt und Sprache. Jäh werden in den Poemen Lessmanns immer wieder Sätze durch unvorhersehbare Einschübe unterbrochen – ganz so, als würden Bomben in die Verse stürzen. Was alle Gedichte, ob die politischen oder jene über die Küstenlandschaft, eint, ist der Blick des Beobachters, der uns vereinnahmt, beseelt oder bisweilen tief schockiert.“
Björn Hajer, Berliner Zeitung vom 07.07.2020
„Diese Gedichte sind poetische Bohrkerne aus dem Erinnerungsgebiet, „eingesammelte Lebenszeit“, aus Träumen und Verlusterfahrungen, Ängsten und Sinneseindrücken. So macht Agnieszka Lessmann deutlich, dass der „Fluchtzustand“ eine überhistorische Erfahrung darstellt und als Herausforderung stetig präsent bleibt.“
Roberto Di Bella, Leseempfehlung auf der Facebook-Seite des Literaturhauses Köln
„Für die vielen Facetten dessen, was Heimatverlust bedeutet, was die Unsicherheit des Ankommens in einer fremden Welt heißt, wie der Bruch zwischen Vergangenheit und ungewisser Zukunft vonstatten geht, für diese Facetten findet und nutzt Lessmann in ihrem ersten Gedichtband verschiedene Formen: Mal in kürzester Verdichtung wie in „Mutter Sprache“, mal in fast balladenhafter Langform, mal lautmalerisch, mal direkt und mitten ins Mark.
Und mit Bildern, die sich einprägen.“
Birgit Boellinger, Im Lyrikraum, 09.02.2020
Einstiegskurs
„Es wäre schön, wenn dieses lehrreiche, aber nicht belehrende Hörspiel Eingang in die eine oder andere Schulklasse finden könnte. Dort ließe sich anschließend sicher lange diskutieren, was Flucht, Asyl und Heimatlosigkeit bedeuten und wie wir alle uns diesem Thema stellen müssen. Die Autorin gibt ganz ohne erhobenen Zeigefinger Hinweise für die Beschäftigung mit einer Frage, in die wir alle eingebunden sind. Agnieszka Lessmann, wie nicht anders zu erwarten, verweigert sich allen Stammtischparolen und sucht nach Bildern, in denen auch im Leid der Mensch zum Menschen spricht.“
Christian Hörburger, „Medienkorrespondenz“ vom 07.09.2018
„Schon im kühnen Hörspiel „Mörder“ hat sich Agnieszka Lessmann mit Emigration befasst, indem sie mit ganz anderer Gewichtung ihre persönliche Fluchtgeschichte aufrollte. Diesmal, in „Einstiegskurs“, entwickelt die Autorin nun aus Sprachbarrieren und Spracherwerb bewusst ein genuin akustisches Drama, das die Regisseurin Felicitas Ott klangfarbenreich realisiert.(…) Agnieszka Lessmann hat hier die Fluchtgeschichten so prägnant verknappt und perspektiviert, dass sie weiterwirken und nachgehen können.“
Eva-Maria Lenz, „epd medien“, 31.08.2018
„Ein wundervolles Hörspiel, das einen Appell gegen die Kultivierung misanthropischer Gedanken setzt.“
Rafik Will im Deutschlandfunk („Hörspielmagazin“ vom 31.07.2018)
Monolog einer hässlichen Frau
„Es handelt sich dabei, wie schon der Titel verrät, um einen Hörspielmonolog, allerdings um einen ungewöhnlich innovativen.“
Rafik Will, Medienkorrespondenz
Mörder
„Autorin Agnieszka Lessmann erzählt hier meisterhaft und unmittelbar die Geschichte eines kleinen Mädchens, das sich als Tochter eines jüdischen Polen in Deutschland wiederfindet und auf ihre eigene Art und Weise nach Orientierung sucht.
Dabei bleibt die Autorin ganz nah an ihrer kleinen Heldin und berührt mit ihrer Darstellung kindlicher Denkweisen, als sich Aga trotz ihrer Ängste der Gefahr in der Fremde stellt. So erklärt sie nicht nur kongenial die Wirkung historischer Umwälzungen auf das noch junge Gemüt – sie arbeitet auch ganz nebenbei polnische und deutsche Geschichte auf.
Die Frage danach, wo und wer die deutschen Mörder sind, ist dabei auch aus gesellschaftlicher Hinsicht von besonderem Interesse. Schließlich ging das Schweigen über den Holocaust trotz der Frankfurter Auschwitz-Prozesse in den 60er Jahren im Privaten weiter – und hält oftmals selbst bis heute noch an. Genauso wie im Hörspiel „Mörder“, in dem sowohl die Eltern als auch die in der Umgebung lebenden Deutschen und Amerikaner einen dicken Mantel der Verdrängung über ihre Schicksale und den eigenen Schmerz legen. Als Kollateralschaden überlassen sie ihren Kindern eine Welt, die so unverständlich wie feindlich auf sie wirkt. Das verleiht dem Werk eine enorme Tragweite und macht es zu einem Highlight“
Vincent Fischer, KStA, 11.07.2019
„Eine mitreißende Neuentdeckung“
Eva-Maria Lenz, FAZ, 14.06.2012
Cobains Asche
„Reflexionen und Spielszenen in schnellem Wechsel … energiegeladene Momente, die sich mit hartem Schnittrhythmus und sparsam, aber wirkungsvoll eingesetzten „Nirvana“-Songs zu einem gelungenen Doppelporträt fügen.“
Frank Kaspar, FAZ, 25.03.2004
„Agnieszka Lessmann hat ein zur Person Kurt Cobain kongeniales Hörspiel geschaffen: poesievoll und radikal“
Emmanuel van Stein, KStA, 25.03.2004
Biologie des Gedichts
„Diese bemerkenswerte Anthologie hat sich das Ziel gesetzt, die Regionalsprachen Spaniens in den Fokus zu stellen – und damit auch die jeweiligen poetischen Traditionen.“