Vermutlich am 5. April vor 30 Jahren nahm Kurt Cobain sich im Wintergarten seines Hauses das Leben – ganz sicher ist der genaue Todeszeitpunkt nicht festgestellt worden. Drei Tage später machte ein Elektriker, der für eine Reparatur in das vermeintlich leere Haus am Lake Washington kam, die traurige Entdeckung.
Die Nachricht vom Selbstmord Kurt Cobains erschütterte „Nirvana“-Fans rund um den Globus. Viele reisten an, um gemeinsam in Seattle zu trauern.
Nachdem ich Kurt Cobain in seinen Tagebüchern als vielseitigen Künstler und Lyriker entdeckt hatte, ließ mich die Frage nicht mehr los, wie es zu diesem Selbstmord hatte kommen können.
Was für ein Mensch war dieser „Rockstar wider Willen“? Er hatte nie der Spokesman seiner Generation sein wollen, den seine Fans weltweit in ihm sahen. In seinen Texten und seiner Musik – in den Tagebüchern, in seinen Songs und Interviews habe ich nach Antworten gesucht. Dabei stieß ich schnell auf die so intensive wie explosive Beziehung zu Courtney Love, Kollegin, Geliebte, Mutter seines einzigen Kindes.
Ich fand eine Reportage im Magazin „US Esquire“ vom Februar 1996. Amy Dickinson beschrieb darin „Kurt Cobains Final Tour“: Courtney Love packte die Asche ihres Mannes in ihren geliebten Teddybärrucksack und reiste mit ihm quer durch die USA, ins buddhistische Kloster Namgyal in Ithaca, New York. Dort sollten die Mönche seine Seele von dem schlechten Karma befreien, das durch seinen Selbstmord entstanden war.
Das ist die Szenerie meines Hörspiels „Cobains Asche“, das vom Leben eines außergewöhnlichen Musikers und Poeten erzählt, und von dem, was ihn zerstörte.
Es steht beim SWR für eine begrenzte Zeit zum kostenlosen Download sowie als Podcast bereit.