Ich will alle meine Mütter kennenlernen,
meine Herkunft und meinen Spirit
aus ihren Versen rekonstruieren
und aus deren Verkennung.
Ich will die Spuren zurückverfolgen,
denn all diese Frauen bin ich.
Ich will eine lange Ahnenreihe mutiger Frauen,
die dichteten,
nachdem sie das Essen gekocht hatten,
…
Nun konnte ich ihn endlich auspacken, den Band mit den Gedichten, die uns im vergangenen Sommer im Edenkobener Künstlerhaus zusammenbrachten: fünf spanische und sechs deutsche Dichterinnen und Dichter. Es war eine intensive Woche voller Gespräche und Begegnungen diesseits und jenseits der Wörter und Sprachgrenzen – dieser Band spiegelt sie wieder in einer Spannbreite unterschiedlicher Schreibweisen und Perspektiven, die sich in den deutschsprachigen Nachdichtungen, Annäherungen und Echos wiederum auf neue Weise entfalten. Und während ich darin blättere, kommen die Worte, die ich in diesem Sommer wendete und durchleuchtete, auseinander- und wieder zusammensetzte, um nicht nur ihrem Wortsinn, sondern vor allem auch ihrem Widerhall in mir Ausdruck zu verleihen, auf wunderbar anregende Weise zu mir zurück. Etwas davon möchte ich hier wiedergeben, nach und nach, und natürlich so, dass ihr lieben interessierten Leserinnen und Leser noch etwas davon habt, wenn ihr den Band tatsächlich kauft…
Wer also nun auf das ganze Gedicht von Rosa Berbel neugierig wurde, findet es zusammen mit den anderen hier.