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Walter Adler, Matthias Koeberlin und Sophie Rois im Studio, Foto: SWR

Making of …. Hörspiel „Cobains Asche“

Es waren die Tagebücher, durch die ich auf Kurt Cobain aufmerksam wurde. Die Texte, nicht die Musik.

Nachdem ich seine Tagebücher gelesen hatte, wollte ich ein Hörspiel über Kurt Cobain schreiben. Dann stieß ich auf die Geschichte seiner Frau. Auf die Vorurteile, die über sie in der Welt waren, bis hin zu einer regelrechten Verschwörungserzählung. Der ganze Hass, der sich da auf eine trauernde Frau entlud, war erstaunlich. Als hätte sie Jesus umgebracht.

Kurt Cobain hat mit siebzehn unter einer Brücke  gelebt? Courtney Love soll ihren Mann umgebracht haben? Und der war in Wahrheit  ein Alien? Wie war es wirklich?

Ich begann zu lesen, mir Interviews anzuhören, Konzerte anzusehen, Songtexte zu lesen. Als ich auf eine Reportage stieß, die beschreibt, wie Courtney Love mit der Asche ihres Mannesquer durch die USA reist, hatte ich meine Story gefunden.

Als ich dann begann zu schreiben, war es, als  säße ich zwischen zwei Menschen, die beide auf mich einredeten.

Was ich suchte,  war die Wahrheit zwischen ihnen.

Zwei Menschen, die sich von ihren Eltern verstoßen fühlten, versuchen, gemeinsam eine Familie zu werden – zwei Menschen voller Kreativität und Selbstzweifeln, getrieben von dem Wunsch, endlich verstanden, endlich gesehen zu werden.

Dass sie dabei im vollen Scheinwerferlicht standen, machte ihre Beziehung nicht gerade einfacher.

Es war eine Explosivität in dem Zusammenprall dieser beiden Leben, die sich bis ins Studio auswirkte und alle Mitwirkenden unter Spannung setzte.  Beinahe hätten der Regisseur und ich uns zerstritten. Dann aber wurde dank Walter Adler, dank der Schauspieler –  das waren Sophie Rois,  Matthias Koeberlin, Ulrich Noethen, Felix Eitner, Mira Pertecke, Heinrich Giskes, Patrick Heppt, Christian Brey, Ellen Schulz, Antje Hagen, Michael Tregor, Michael Speer, Marius Marx, Michael Heinsohn, Barbara Zechel, Birgit Bücker, Eva Hosemann, Klaus Hemmerle – dank des Studioteams Rolf Knapp und Claudia Peycke und der Regieassistentin Judith Lorentz, die sogar einen Originalsound vom Flughafen Seattle auftrieb, und des Dramaturgen Ekkehard Skoruppa aus diesem Dissenz ein spannungsgeladenes Stück.

Zu hören ist das Hörspiel „Cobains Asche“ am Sonntag, den 24.03.2024 um 18:20 Uhr auf SWR 2.

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